Von Regine Klein. Die Baubranche kämpft in der Coronazeit. Es fehlt an wichtigen Materialien, auch der Kita-Neubau des junikum ist betroffen. Sechs Monate Bauzeit liegen hinter der Kinder- und Jugendeinrichtung „junikum“ und Bauherr Oliver Mumme. Doch nun hakt es auf der Baustelle der junikum-Kita „StimbergZwerge“. Der ursprünglich für 1. August geplante Öffnungstermin kann nicht gehalten werden. „Wir haben gekämpft wie die Löwen, und lange gehofft. Aber es geht eben auch um die Sicherheit der Kinder“, erklärt junikum-Geschäftsführer Thomas Kurth. Der Öffnungstermin muss um einige Wochen verschoben werden. Alle Eltern seien bereits informiert worden.
In Oer-Erkenschwick fehlen Baustoffe
Schuld an der Misere ist die Coronakrise – es mangelt schlichtweg an Baustoffen. Zurzeit stünde eigentlich der Einbau der Sanitäranlagen auf dem Plan. Das Problem: „Uns fehlen die entsprechenden Rohre. Die habe ich nun aus Bayern bestellt“, erklärt Bauherr Oliver Mumme. Der Oer-Erkenschwicker Unternehmer baut als Investor mit Frank Staffel (Staffel Group RE) die Fünf-Gruppen-Einrichtung, die an den Kita-Träger vermietet wird.
„In vielen Werken arbeitet nur die halbe Belegschaft“, erklärt Mumme. Daraus folgt, dass auch weniger Baumaterialien für die Branche zur Verfügung stehen. Selbst der ausgesuchte Ersatzbodenbelag war nicht lieferbar. Auch der Gips zum Verputzen lässt länger als gewöhnlich auf sich warten, und die Profile für die sich nach außen öffnenden Fenster und Türen fehlen noch wegen Lieferschwierigkeiten.
Material Monate im Voraus bestellt
Die Liste ist lang. „Aber wir sind zuversichtlich“, sagt der zuständige junikum-Projektleiter Wolfgang Bröer. Handwerker werden in dieser Zeit notgedrungen zu Eichhörnchen und sammeln Materialien. „Als es im April hieß, es gäbe bald kein Styropor mehr, da habe ich gehandelt“, sagt Mumme. Auch Möbel wurden weit im Voraus bei einem Schreiner aus Waltrop bestellt, der das Holz lange lagerte. „Er meldete sich bei uns, er könnte jetzt Holz bekommen. Zwei Tage später war nichts mehr zu bekommen“, erinnert sich Bröer. „Große Möbelfabrikanten haben 16 Wochen Wartezeit.“ Auch hier zeigt sich der Vorteil, mit Firmen aus der Region zu arbeiten. Ein Netzwerk von Handwerkern hat im Notfall ausgeholfen. Und auch die Zusammenarbeit mit der Stadt habe hervorragend funktioniert.
99 Plätze bietet die neue junikum-Kita, alle sind vergeben. „Dass die Übergangsgruppen weiter laufen, ist sichergestellt“ sagt Kurth. Außerdem arbeite man in Absprache mit dem Landesjugendamt an einer möglichen Notfalllösung für Eltern, die ihre Kinder im Zweitraum zwischen geplanter Öffnung und neuem Termin nicht betreuen können. Neuer Öffnungstermin soll Montag, 23. August, sein. Thomas Kurth ist optimistisch, aber: „Es kann natürlich immer noch etwas passieren.“ Das letzte Foto zeigt v.r. junikum-Geschäftsführer Thomas Kurth, Bauherr Oliver Mumme und junikum-Projektleiter Wolfgang Bröer. Alle sind zuversichtlich, dass der neue Öffnungstermin eingehalten werden kann.