Das Geheimnis der Vielfalt

Vielfalt
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Von Ame­lie Müller. 

Neu­lich sah ich einen her­vor­ra­gen­den But­ton, auf dem ein bunt gestreif­tes Schaf zu sehen war mit der Auf­schrift: „Ich bin das Regen­bo­gen­schaf der Fami­lie!“ Ich fin­de es bril­lant, den Aus­druck des »schwar­zen Scha­fes der Fami­lie« auf die­se Wei­se auf­zu­grei­fen und erfri­schend zu ver­än­dern. Träger*innen des Regen­bo­gen­scha­fes wol­len viel­leicht mutig oder auch mit Stolz zei­gen, dass sie so leben, wie es von der Gesell­schaft oft als »anders« bezeich­net wird.

Les­bisch, schwul, bise­xu­ell, trans­gen­der, trans­se­xu­ell, inter­se­xu­ell – oder viel­leicht doch »voll nor­mal und hete­ro«? Die Mög­lich­kei­ten sexu­el­ler Iden­ti­tät und Ori­en­tie­rung sind her­vor­ra­gend viel­fäl­tig. Für eine gesun­de Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung erach­te ich es als abso­lut wich­tig, dass jun­ge Men­schen zu ihrer geschlecht­li­chen Iden­ti­tät sowie sexu­el­len Ori­en­tie­rung ste­hen kön­nen und sich nicht ver­ste­cken müssen.

Sei mutig und mach es anders!

Für uns als Jugend­hil­fe­ein­rich­tung bedeu­tet das, eine offe­ne und respekt­vol­le Hal­tung ein­zu­neh­men sowie bedarfs­ge­rech­te Ange­bo­te zu schaf­fen. Seit vie­len Jah­ren gibt es bereits sexu­al­päd­ago­gi­sche Kon­zep­te in unse­rer Ein­rich­tung. Eine haus­in­ter­ne Fort­bil­dung im Jahr 2015 durch die Fach­be­ra­tungs­stel­le für sexu­el­le Viel­falt gab den Mit­ar­bei­ten­den neue und wich­ti­ge Impul­se. Dies kann als gro­ßer Schritt in eine leben­di­ge, bun­te und viel­fäl­ti­ge Zukunft gese­hen wer­den. Wir Mit­ar­bei­ten­den und wir als juni­kum kön­nen einen Bei­trag dazu leis­ten, die jun­gen Men­schen zu ermu­ti­gen, ihren eige­nen indi­vi­du­el­len Weg zu gehen. Wie? Indem wir dem The­ma mit beson­de­rer Auf­merk­sam­keit begeg­nen und das Geheim­nis der Viel­falt wert­schät­zen. Indem wir eine ent­spre­chen­de Will­kom­mens­kul­tur pfle­gen. Indem wir klas­si­sche, tra­di­tio­nel­le Rol­len­bil­der von Mann und Frau im All­tag hin­ter­fra­gen. Indem wir Homo­pho­bie und Hete­ro­se­xis­mus auf­de­cken und ansprechen.

Jetzt wird´s bunt im junikum!

Nach­dem wir im Rah­men der Fort­bil­dung unse­re sexu­al­päd­ago­gi­sche Kul­tur in der Ein­rich­tung hin­ter­fragt hat­ten, ent­stan­den vie­le Ideen und Impul­se für den päd­ago­gi­schen All­tag. So tauch­ten in allen junits auf ein­mal zahl­rei­che Regen­bo­gen­fähn­chen auf, Pla­ka­te wur­den auf­ge­hängt und Infor­ma­ti­ons­fly­er bereit­ge­stellt. Am 11.Oktober hat wie­der der seit 1988 bestehen­de Coming-Out-Day statt­ge­fun­den – nur ein mög­li­cher Anlass, um über die sexu­el­le Viel­falt ins Gespräch zu kom­men oder die Deko­ra­ti­on der Grup­pe aufzufrischen.

Eine beson­de­re Bedeu­tung erhält die The­ma­tik auch im Rah­men der Betreu­ung von jun­gen Men­schen aus ande­ren Län­dern. Nicht nur, weil die sexu­el­le Ori­en­tie­rung mit­un­ter ein Flucht­grund sein kann, son­dern auch, weil Jugend­li­che ande­rer Län­der oft mit ande­ren Hal­tun­gen, Rech­ten und Geset­zen in Bezug auf die sexu­el­le Viel­falt auf­ge­wach­sen sind. Hier stel­len wir Mit­ar­bei­ten­de uns der Her­aus­for­de­rung, ganz viel Auf­klä­rung zu leis­ten, Schutz zu bie­ten und die Jugend­li­chen mit­zu­neh­men auf unse­rem Weg einer offe­nen und »bun­ten« Haltung.

 

 Ame­lie Müller
Team­lei­tung junitJUWO
Oer-Erkenschwick

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