Kim Schmitz (junitOERBIT) sprach mit Jasmin Sichert über ihre PiA-Ausbildung.
Jasmin Sichert befindet sich im zweiten Ausbildungsjahr zur Erzieherin auf dem Herwig-Blankertz-Berufskolleg in Recklinghausen. Den praktischen Teil ihrer PiA-Ausbildung absolviert sie in der junitGOYA.
Jasmin, was bedeutet ‘PiA’ eigentlich?
PiA steht für die praxisintegrierte Ausbildung.
Worin unterscheidet sich der PiA Bildungsgang von der ‚klassischen‘ Ausbildung?
Bei der PiA ist die Praxiszeit in den drei Jahren integriert. Es gibt also keine Blockpraktika und kein Berufspraktikum. Viele Berufsschulen legen ihren Schwerpunkt am Anfang der Ausbildung auf den Elementarbereich. Bei der PiA kann man zwischen den Bereichen Jugendhilfe, OGS, Kita und anderen Einrichtungen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit besonderem Förderbedarf wählen. Ein wichtiger Unterschied ist, dass die PiA im Gegensatz zu der klassischen Ausbildung durchgängig vergütet wird.
Wo siehst du die Vorteile für dich? Gibt es auch Nachteile?
Einen großen Vorteil in der PiA sehe ich bei der engen Verzahnung zwischen beruflicher Tätigkeit und Theorie. Gelerntes kann man direkt in der Praxis anwenden. Ich begleite die Jugendlichen über einen längeren Zeitraum, sodass sowohl ich, als auch die Jugendlichen davon profitieren. Nachteil ist das hohe Pensum an Projektarbeiten innerhalb der Schulzeit. Und Theorie wird in der Schule oft angerissen und wir müssen den Rest zuhause erarbeiten.
Welche Anforderungen kommen in der Schule auf dich zu?
Pro Jahr bekomme ich eich mehrere Praxisaufgaben, die ich in der Einrichtung erledigen muss. Um meine Entwicklung zu erfassen, werde ich ich von meiner Praxislehrerin zehnmal im Jahr in der Wohngruppe besucht.
Welche Aufgaben hast du in der Praxis?
Ich begleite den Gruppendienst und übernehme eigenständig Zuständigkeiten. Seit Beginn des zweiten Ausbildungsjahres begleite ich eine Bezugserzieherin, sodass wir gemeinsam an einem Hilfeprozess arbeiten. Ich übernehme auch Aufgaben, in denen ich mich weiterentwickeln möchte. Beispielweise das Verfassen von Trägerberichten oder Protokollen von Fallsupervisionen.
Was war bis jetzt dein schönstes Erlebnis in deiner Ausbildungszeit?
Für mich war bisher das schönste Erlebnis die Ferienfreizeit diesen Sommer. Wir fuhren mit neun Jugendlichen nach Schleswig-Holstein ans Meer. Hier war spannend zu erleben, wie sich eine Ferienfreizeit positiv auf die Gruppendynamik auswirken kann. Eine Ferienfreizeit ist das komplette Gegenteil zum Alltag. Besonders in Erinnerung ist mir ein Abend am Lagerfeuer geblieben, bei dem gegessen, gesungen sowie tiefsinnige Gespräche geführt wurden.