von Regine Klein, Stimbergzeitung. Das junikum hat die Trägerschaft für einen weiteren Kindergarten übernommen. Auf dem FC-Gelände in Oer-Erkenschwick wird die Einrichtung gebaut.
Ende November 2021 war es endlich geschafft: Der erste Kindergarten in Trägerschaft des Jugendhilfeträgers junikum eröffnete an der Stimbergstraße. Die stimbergZWERGE haben sich längst in ihrem Domizil eingelebt. Weil es aber an Kita-Plätzen in Oer-Erkenschwick mangelt, brauchte es dringend einen weiteren, neuen Kindergarten im Stadtgebiet. Die Trägerschaft für diese Einrichtung hat ebenfalls das junikum inne. Seit Anfang November 2023 läuft der Betrieb in der Übergangskita „Am Nussbaumweg“. Ist der neue Kindergarten fertig, werden diese Kinder dorthin umziehen. Die Verantwortlichen stellen nun die Pläne für den Neubau vor.
„Wir bauen auf dem alten Ascheplatz des FC 26“, erklärt junikum-Geschäftsführer Thomas Kurth. Das Gebäude werde in seinem Aufbau der Pädagogik folgen. Denn wie bereits bei den stimbergZWERGEN in Oer-Erkenschwick wird es keine festen Gruppen geben – Ausnahme sind die U3-Kinder. Dafür werden den Kindern in verschiedenen Räumen unterschiedliche Beschäftigungsangebote gemacht. „Eine fußläufige Erschließung zum Gebäude wird es von der Ludwigstraße aus geben“, betont Architekt Matthias Leder. Die Zufahrt vom Steinrapener Weg über das FC-Gelände bleibt lediglich der Müllabfuhr, Feuerwehr oder Lieferdiensten vorbehalten, sowie für Kinder oder Mitarbeiter, die eine behindertengerechte Zufahrt benötigen.
Dem junikum stehen für den Bau rund 3300 Quadratmeter zur Verfügung. Was ungefähr der Hälfte des zur Verfügung stehenden Geländes entspricht, sodass der Bau einer Seniorensportanlage, wie es der FC 26 ursprünglich vorhatte, auch weiterhin möglich bleibt. Bauherr ist nicht das junikum, sondern wieder Oliver Mumme mit seiner Baufirma. Er wird das Gebäude an den Jugendhilfeträger vermieten. Rund 3,5 Millionen Euro Baukosten sind einkalkuliert. „Auf 1100 Quadratmetern wird das Gebäude entstehen, der Rest ist für das Außengelände bestimmt“, erläutert Mumme.
Entstehen soll ein Flachdachgebäude für etwa 100 Kinder. Die Bauweise ermöglicht auch die Installation einer Fotovoltaik-Anlage. „Da wir keine geschlossenen Gruppen haben, haben wir bei der Planung beachtet, dass möglichst viele Räume vom Flur erschlossen werden“, sagt Kita-Leiter Sebastian Bentler. Eine durch Dachfenster belichtete Piazza wird das Herzstück der Einrichtung sein, „ein Treffpunkt für alle.“ Eine zentrale Garderobe bietet zudem eine Schleuse zum Außenbereich, so wird beispielsweise weniger Sand vom Spielplatz in die Kita getragen. „Der U3-Bereich funktioniert separat“, erläutert der Architekt das Konzept. Hier haben die Kleinsten einen kleinen, geschützten Bereich für sich.
Die Hauptakteure (v.l.): Junikum-Geschäftsführer Thomas Kurth, Bauherr Oliver Mumme, Architekt Matthias Leder und Kita-Leiter Sebastian Bentler.© Regine Klein
Die anderen Räume mit ihren Nebenräumen seien Bildungsbereichen zugeordnet, erläutert Bentler. Bewegung, Bauen und Konstruieren oder Atelier sind hier die Schlagwörter. „Wir können uns aber auch schnell an die jeweiligen Bedarfe der Kinder anpassen“, so Bentler weiter. Inklusion sei zudem ein großes Thema, bekräftigt Thomas Kurth. Das bezieht sich nicht nur auf die Kinder, sondern auch auf die Mitarbeiter.
Im Außenbereich soll der Baumbestand mit eingebunden werden, schließlich bieten die Kronen natürlichen Schatten für die Kinder. Man habe bei der Planung das Gebäude genau zwischen die Bäume gesetzt. Und das bestehende Gefälle des Geländes wird ebenfalls genutzt: für Wasserläufe.
Die ersten Erdarbeiten könnten noch im Januar starten, „wenn das Wetter es zulässt“, sagt Mumme. Ein gutes Baustellenanfahrtskonzept werde derzeit noch erarbeitet, auch in Absprache mit dem FC 26. Zum 1. August 2025 soll dann der neue junikum-Kindergarten in seinem neuen Gebäude den Betrieb aufnehmen.
Fotos: © Regine Klein