Juli 2021. Miriam Pieper-Dempki und Judith Knubben sind bekannte Gesichter im junikum. Seit Kurzem sind sie in den Mobilen Pädagogischen Diensten (MoPäD) in Castrop-Rauxel bzw. Gladbeck die Teamleitung.
Keine Patentrezepte: Jede Familie und jede Situation ist einzigartig
Wenn Miriam Pieper-Dempki ihre Tätigkeit beschreiben soll, erklärt sie: „Ich schaue, dass es Kindern gut geht und dass Kinder in ihren Familien verbleiben können“. Judith Knubben ergänzt: „Und wenn das nicht geht, dann gucken wir, was gute Alternativen sind. Wichtig ist, dass die Eltern gut damit leben können.“
Wenn die Kolleg*innen die Familien aufsuchen, ist jede „Situation“ individuell. Mal geht es um mehr Struktur im Alltag, mal um Alternativen zu Gewalt, mal um die Klärung von Beziehungsstrukturen.
“Wir sind nicht allwissend. Wichtig ist, dass wir auf Augenhöhe mit den Eltern sprechen. Das ist die wichtigste Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Schließlich ‚dringen‘ wir in die Privatsphäre einer Familie ein. Wir sind Gast.“, sagt Judith Knubben.
Ressourcen stärken und Kritisches offen ansprechen
Wenn es darum geht, das Wohl der Kinder im Blick zu halten (Kinderschutz), suchen die Kolleg*innen nach Ressourcen und Fähigkeiten, die es zu stärken gilt. Und wenn es kritische Situationen geben sollte, müssen diese auch angesprochen werden — auch wenn das für die Fachkräfte nicht immer leicht und für Eltern unangenehm sein kann. Klartext hilft dabei, gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
Ein guter Übergang sichert die Entwicklung
Die Mobilen Pädagogischen Dienste arbeiten auch mit anderen Diensten im junikum zusammen. Wenn Kinder und Jugendliche, die in Wohngruppen betreut werden, wieder nach Hause entlassen werden, ist es manchmal hilfreich, wenn es darüber hinaus noch eine Begleitung der Familie gibt. Die MoPäD-Kolleg*innen nehmen dann schon frühzeitig Kontakt zu den Wohngruppen und den Familien auf. Ein guter Übergang kann die Entwicklung, die die Familie während der stationären Unterbringung erreicht hat, sichern. Diese Übergangsbegleitung erfolgt auch aus Wohngruppen anderer Träger.
In Oer-Erkenschwick ist MoPäD auch im Familienzentrum der Kita stimbergZWERGE des junikum unterwegs. Mitarbeiter*innen gestalten Elternabende oder bieten eine Spiel- und Krabbelgruppe für Eltern mit Kindern an.
Vertrauensperson für Jugendliche
Auch die Begleitung von Jugendlichen gehört zu den Angeboten von MoPäD. Der “Erziehungsbeistand” nimmt vorwiegend das Kind bzw. den Jugendlichen in den Blick. Er/ sie unterstützt den jungen Menschen bei Alltagsproblemen und Konflikten und hilft bei deren Bewältigung. Mitunter hilft er/sie dem jungen Menschen dabei, seine Interessen zu vertreten und bei Gesprächen mit Eltern, Lehrer*innen usw. zu vermitteln.
Der gemeinsame Blick schafft Sicherheit
Als Teamleitung sind Judith Knubben und Miriam Pieper-Dempki für das Aufnahme- und Belegungsmanagement verantwortlich und viel mit Organisatorischem und der Kooperation in den lokalen Netzwerken beschäftigt. Sie verantworten die Hilfeplanungen und beraten ihre Kolleg*innen, wenn diese Unterstützung brauchen. Aus ihrer Rolle heraus haben sie mehr Distanz zu den Familien und können eine andere Perspektive einnehmen. Das eröffnet oft neue Möglichkeiten.
Der gemeinsame Blick ist wichtig, damit Familien sich entwickeln können und kritische Situationen nicht übersehen werden. Schließlich geht es um die Kinder — das höchste Gut, das Eltern haben.