Eine Oase der Fröhlichkeit

Jugendliche
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Von Regi­na Göckener. 

Was ist nur in der junit­CREDO los? Es ist mit­ten in der Nacht und durch die erleuch­te­ten Fens­ter sieht man eini­ge Sil­hou­et­ten, die offen­bar sehr müde in Rich­tung Küche lau­fen. Die Geräu­sche, die aus dem Haus drin­gen, las­sen ver­mu­ten: Hier wird gekocht — und zwar mit­ten in der Nacht. Was den einen oder ande­ren irri­tie­ren mag, hat einen guten Grund: Die oben beschrie­be­ne Sze­ne fand in der Zeit des Rama­dan statt. Die meis­ten Bewoh­ner der junit sind Mos­lems und eini­ge von ihnen woll­ten den Rama­dan, den Fas­ten­mo­nat im Islam, ein­hal­ten. Und das bedeu­tet eben auch, dass nachts gekocht wird.

Auf das rich­ti­ge Timing kommt es an

Das Fas­ten im Rama­dan gilt als eine der fünf Säu­len im Islam. Hier gibt es vie­le Regeln, die der gläu­bi­ge Fas­ten­de ein­zu­hal­ten hat. Eine davon ist, dass zwi­schen Son­nen­auf­gang und Son­nen­un­ter­gang nichts die Lip­pen oder gar den Mund der Fas­ten­den berüh­ren darf. Es wird also in die­ser Zeit kei­ner­lei Nah­rung zu sich genom­men. Das beinhal­tet, dass der Fas­ten­de zum Bei­spiel auch im Hoch­som­mer erst nach Son­nen­un­ter­gang, wenn die Zeit des Fas­ten­bre­chens gekom­men ist, trin­ken darf.

Ende Mai begann die dies­jäh­ri­ge Fas­ten­zeit. Hier kam es für die enga­gier­ten Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen direkt zu Irri­ta­tio­nen. Der Rama­dan beginnt und endet näm­lich in unter­schied­li­chen Län­dern an unter­schied­li­chen Tagen, was mit der jewei­li­gen Mond­sich­tung in den Län­dern zusam­men­hängt. Zwar haben sich die Mus­li­me in Deutsch­land auf einen Tag geei­nigt, aber die Jungs hat­ten sich natür­lich via Inter­net ihre Kalen­der aus der Hei­mat besorgt und woll­ten sich an die Zei­ten hal­ten, zu denen ihre Fami­li­en in den Hei­mat­län­dern eben­falls den Rama­dan einhalten.

Da wird die Nacht zum Tag…

Also begann der Rama­dan in der junit­CREDO einen Tag spä­ter als im rest­li­chen Deutsch­land. Das Fas­ten­bre­chen am Abend fand meis­tens gegen 22:30 Uhr statt. Nicht alle der Jugend­li­chen haben den Rama­dan ein­ge­hal­ten, zum Fas­ten­bre­chen kamen aber oft alle wie­der an den Tisch. Hier erga­ben sich vie­le schö­ne und beson­ders gesel­li­ge Momente.

Die letz­te Mahl­zeit vor dem Mor­gen­grau­en lief dage­gen wesent­lich ruhi­ger ab. So wur­den zwar noch ein­mal klei­ne­re Stär­kun­gen zu sich genom­men, aber auf­grund der Müdig­keit um zwei oder drei Uhr mor­gens war das gesel­li­ge Bei­sam­men­sein hier eher in den Hin­ter­grund gerückt.

Fes­te fei­ern in der junitCREDO

Ende Juni war es dann end­lich soweit: Der Rama­dan neig­te sich sei­nem Ende zu und wir plan­ten Bay­ram. Natür­lich luden wir alle inter­es­sier­ten Kin­der und Mit­ar­bei­ten­de des juni­kum zu einem Grill­fest zu uns ein, wovon auch rege Gebrauch gemacht wur­de. Jede junit brach­te etwas zu Essen mit, so dass wir letzt­end­lich ein reich­hal­ti­ges und abwechs­lungs­rei­ches Buf­fet hat­ten, bei dem auch eine Men­ge Süßig­kei­ten nicht fehlten.

Ins­ge­samt waren wir knapp 40 Per­so­nen, da kam schnell Stim­mung auf. Ein lecke­res Essen, bei dem ara­bi­sche und ori­en­ta­li­sche Spe­zia­li­tä­ten nicht fehl­ten, flot­te Musik und gute Lau­ne aller­seits taten ein Übri­ges. Beson­ders gute Stim­mung herrsch­te unter den zahl­rei­chen Tan­zen­den, die im Wohn­zim­mer den Boden zum Glü­hen brach­ten und ori­en­ta­li­sche und afri­ka­ni­sche Tanz­sti­le vorführten.

Es wur­de geges­sen, getanzt, gelacht und gere­det und das Gan­ze auf Deutsch, Ara­bisch, Dari, Pasch­tu und Fula. In und um das Haus her­um ertön­ten ara­bi­sche und afgha­ni­sche Klän­ge. Für ein paar Stun­den befan­den wir uns alle in einer Oase der Fröhlichkeit.

  Regi­na Göckener
Team­lei­tung junitCREDO &
Fach­kraft UmF im junikum

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